Während der Schwangerschaft leistet der Körper Enormes.
Allein, dass so ein kleines Menschenwesen mehrere Monate im Bauch seiner Mutter* heranwachsen kann, ist für sich schon bemerkenswert und im wahren Sinne WUNDERvoll.
Der Körper der Mutter* durchläuft dabei parallel verschiedenste Anpassungen und das ohne Einmischung von außen.
NACH der Schwangerschaft und Geburt, KANN es sein, dass der Körper nicht von allein in einen für ihn „ökonomischen“ Zustand zurückkommt und eventuell nur mit viel Kraftanstrengung funktioniert.
Ein diesbezüglicher Check nach der Geburt macht in jedem Fall Sinn. Denn oft ist es so, dass es gar nicht viel braucht, um die Symptomatik/die Beschwerden zu lindern und im Idealfall zu beseitigen. Wir müssen nur wissen, wo genau im Körper die Ursachen liegen und an welchen „Rädchen“ wir drehen müssen.
In meiner Beckenbodenpraxis in Wien biete ich genau diesen Check an. Er beinhaltet eine ausführliche, ganzheitliche Betrachtung von Beckenboden, Bauchmuskulatur, Atmung und Ganzkörperstatik/Haltung.
Beckenbodencheck
Der Beckenbodencheck besteht aus einer genauen Anamnese (Erstgespräch) und einer körperlichen Untersuchung. Der Echtzeitultraschall als visuelles Feedback ist dabei eine wertvolle und für mich nicht mehr wegzudenkende Unterstützung. Das Mitschauen während der Anspannung eines oder mehrerer Muskeln ist für das richtige Verständnis von An- und Entspannung des Beckenbodens sehr hilfreich und zudem erfahrungsgemäß sehr motivierend für meine Patient*innen.
Zusätzlich wird eine vaginale Untersuchung im Liegen UND im Stehen durchgeführt. Dies ist sinnvoll, um Kraft, allgemeine Spannung und Symmetrie (vor allem nach Geburtsverletzungen wie Dammriss, Scheidenriss, Levatoravulsion) des Beckenbodens feststellen zu können. Überdies können Narben von Damm- und Scheidenrissen hinsichtlich ihres Einflusses auf Beckenboden und Geschlechtsverkehr nach der Geburt beurteilt werden.
Auch kann sich bei der Tastuntersuchung ein verspannter Beckenboden zeigen, wenn während der Untersuchung vaginale Triggerpunkte gefunden werden und/oder das Lockerlassen nach Anspannung deutlich schwerfällt oder weniger gut möglich ist. Ein verspannter Beckenboden kann ebenso wie ein zu schwacher Beckenboden Harninkontinenz als Folge haben. Die Therapie ist jedoch sehr unterschiedlich. Daher lohnt es sich in jedem Fall, ultraschallgestützte Bildgebung UND eine vaginale Untersuchung zu kombinieren.
Bauchmuskelcheck
Der Bauchmuskelcheck nach der Geburt beinhaltet eine Tast- sowie eine Ultraschalluntersuchung der Bauchdecke.
Zunächst geht es um die oft gestellte Frage nach einer eventuellen Rektusdiastase (das nicht vollständige Beisammensein des rechten und linken geraden Bauchmuskels). Immer wieder halten Mütter* den Spalt zwischen den Bauchmuskeln für eine Rektusdiastase. Aber: Nicht immer ist es tatsächlich eine. Mehrere Faktoren fließen in die Beurteilung der Bauchdecke hinein. Die Breite des Bauchmuskelspaltes ist meistens weniger relevant als die Beschaffenheit des Gewebes darunter.
Echtzeitultraschall
Mittels Echtzeitultraschall lassen sich alle Bauchmuskeln am Bildschirm darstellen. Besonderes Interesse gilt der (von innen nach außen betrachtet) am tiefsten im Körper liegenden Muskulatur, dem M. Transversus. Aus Studien wissen wir, dass dieser Muskel gemeinsam mit der tiefen Beckenbodenschicht nicht nur für Stabilität im Rumpf (enorm wichtig!) sorgt, sondern auch den Blasenhals heben kann, was maßgeblich dazu beiträgt, während Belastungen wie Husten, Niesen, Lachen „dicht“ zu bleiben. Durch das visuelle Feedback am Bildschirm lässt sich das Zusammenspiel dieser beiden Muskel(gruppen) verstehen, erlernen und praktisch umsetzen. Meine Patient*innen sollen Funktionsweisen und Wechselspiele zwischen Rumpfmuskulatur (Rücken- und Bauchmuskeln), Atmung und Beckenboden verstehen können. Körpervorgänge und Zusammenhänge zu begreifen und direkt zu sehen, kann sehr motivierend für die notwendige Therapie sein.